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Workshop 4: Erwartungen an die partizipative Lehre

Der Workshop zu den Erwartungen an partizipative Lehre wurde von Helmut Pflantzer, Michael Gänßmantel, Karin Terfloth und Sarah Maier vom Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung, Florian Seith, Student an der PH Heidelberg und Fabienne Amah-Atayi, Studentin an der TH Köln durchgeführt. Sie bringen Erfahrungen mit partizipativer Lehre als Bildungsfachkräfte, Dozentin, pädagogische Leitung und Studierende mit. Sie haben berichtet, welche Erfahrungen sie an partizipative Lehre mitbringen. 

Zuerst haben Herr Pflantzer und Herr Gänßmantel die Erwartungen von Bildungs-Fachkräften beschrieben. Sie haben an sich selbst den Anspruch, möglichst selbstbestimmt und selbstständig Lehrangebote durchzuführen, vor- und nachzubereiten. Ihnen ist wichtig, dass ihre Lehre didaktisch gut ist. Durch ihre Ausbildung können sie gut von ihrem Innenleben und ihren Erfahrungen berichten und so theoretisches Wissen ergänzen. Die Bildungs-Fachkräfte erwarten von den Studierenden, dass sie die Rahmenbedingungen (zum Beispiel die Verwendung von leichter Sprache) beachten. Die Studierenden sollen den Bildungs-Fachkräften respektvoll begegnen und vorbereitet und am Thema interessiert an den Lehrveranstaltungen teilnehmen. 

Danach haben die Studierenden Herr Seith und Frau Amah-Atayi von ihren Erwartungen erzählt. Sie erhoffen sich von den Bildungs-Fachkräften, dass diese von ihren Erfahrungen berichten und sie so aus erster Hand lernen können. Sie möchten nicht über Menschen mit Behinderungen lernen, sondern von ihnen. An sich selbst haben die Studierenden die Erwartung, dass sie Anregungen für ihre spätere Berufspraxis und ein Verständnis dafür, was Exklusion ist und wie man ihr begegnen kann, mitnehmen. 

Danach hat Frau Terfloth, die als Professorin arbeitet, von den Erwartungen der Lehrenden erzählt. Sie erwarten, dass die Bildungs-Fachkräfte gute Lehre machen und ihre Kompetenzen zeigen. Sie sollen als qualifizierte Kolleg*innen auftreten und ernstgenommen werden. Für Lehrende ist es wichtig, in Bezug auf Inhalte, Organisation, Kooperation und Assistenz vorher gute Absprachen zu treffen. Die Lehrenden erwarten von den Student*innen, dass sie partizipative Lehre genauso ernst nehmen wie andere Inhalte und dass sie darüber nachdenken, wie sie das von den Bildungs-Fachkräften gelernte auf ihren späteren Beruf übertragen können. Von sich selbst erwarten sie, zu überlegen, wie die Verknüpfung zwischen Theorie-Wissen und Erfahrungs-Wissen gut gelingen kann. 

Zuletzt hat Frau Maier über ihre Erwartungen als Pädagogische Begleitung berichtet. Sie erwartet von den Bildungs-Fachkräften, dass sie didaktisch, methodisch und inhaltlich gut vorbereitet sind und dass sie in ihrer Rolle als Lehrende immer selbstständiger werden. Von Lehrenden wünscht sie sich eine gute Zusammenarbeit, indem sie den Bildungs-Fachkräften Raum lassen und eine Brücke bauen zwischen den anderen Inhalten des Seminars und der Lehre der Bildungs-Fachkräfte. Sie erwartet auch etwas von Hochschulen: Diese sollten Bildungs-Fachkräfte regelmäßig und verbindlich einbinden. Schließlich formuliert sie an sich selbst die Erwartung überflüssig zu werden, indem sie die Bildungs-Fachkräfte dabei unterstützt in ihrer Arbeit immer selbstständiger zu werden. 

Nach den Vorstellungen der Erwartungen haben die Teilnehmer*innen in 2 Gruppen darüber gesprochen, was sie bei der Vorstellung der Erwartungen überrascht oder irritiert hat.

 

Verfasst von Hannah van Ledden, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig im Projekt ParLink

Fabienne Amah-Atayi, Studentin an der TH Köln

Karin Terfloth, Professorale Leitung am AWZ Heidelberg

Michael Gänßmantel, Bildungs-Fachkraft am AWZ Heidelberg

Sarah Maier, Pädagogische Leitung am AWZ Heidelberg

Helmut Pflantzer, Bildungs-Fachkraft am Annelie- Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AWZ) Heidelberg

Florian Seith, Student an der PH Heidelberg

 

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